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Foto: Andreas Fischer

Die „erste Wahl“!

Vor den Wahlen zu den Hamburger Bezirksversammlungen und zum Europäischen Parlament gab es am 04.04. für die vielen Erstwähler an unserer Schule eine Diskussionsveranstaltung, organisiert von der Agentur DSA youngstar.

Als Diskussionsteilnehmer kamen Carola Ensslen (DIE LINKE), Nils Harringa (SPD), Ali Mir Agha (Die Grünen) und Carl-Edgar Jarchow (FDP). Leider nahmen keine Vertreter der CDU und der AfD an der Diskussion teil, sie hatten kurzfristig abgesagt.

Beim Thema Infastruktur waren sich die Vertreter der Parteien alle einig, die täglichen Staus in Lokstedt zu den Zeiten des Berufsverkehrs seien eine Zumutung und müssten reduziert werden. Wie dies jedoch genau zu geschehen habe, darüber gab es allerdings sehr unterschiedliche Meinungen, z. B. solle der LKW-Verkehr aus dem Stadtgebiet herausgehalten werden, es müsse ein verbessertes Angebot des öffentlichen Nahverkehrs geben, um die Bürgerinnen und Bürger von der Straße in Bus und Bahn zu bekommen oder man könne eine City-Maut für Autofahrer einführen. Auch der Bau einer Stadtbahn wurde von Frau Ensslen als weiterer Vorschlag eingebracht. Im Hinblick auf den Verkehr betonte Herr Mir Agha von den Grünen, dass es nicht nur um ein kluges Verkehrskonzept gehe, sondern auch um den Schutz der Umwelt und es sei abwegig zu glauben, jeder Hamburger Autobesitzer habe einen Anspruch auf einen Parkplatz im Stadtbereich.

Beim Thema „soziales Wohnen“ waren sich alle einig, dass die Stadt insgesamt zu wenig baue und insbesondere der Anteil von Sozialwohnungen stärker gefördert werden müsse. Darüber hinaus wurde auch klar, dass es hochgradig an bezahlbaren Unterkünften für Studenten fehle. Wie dies allerdings zu realisieren sei, dass blieb insgesamt doch recht vage.

Zum Thema „EU-Identität stärken“ waren alle Politikerinnen und Poltiker derselben Ansicht, dass etwa eine Vertiefung im Bereich der Sicherheitspolitik durch Schaffung einer Europaarmee nicht identitätsstiftend sei, aber angesichts der angspannten globalen Sicherheitslage sehrwohl vorstellbar. Vielmehr müsste die Politik den Bürgerinnen und Bürgern wieder stärker darlegen, welche Vorteile sie im Alltag von der EU hätten und welche Werte man miteinander teile. Welche vertiefenden Projekte oder Reformen den Bürgerinnen und Bürgern der EU wieder ein stärkeres Gefühl der Zusammengehörigekeit geben könnten, wurde insgesamt jedoch leider nicht klar.

Hier einige Schülerkommentare zur Veranstaltung:

„Ich hätte mir gewünscht, dass die Parteien jüngere Politiker schicken, die näher an uns dran sind.“

“ Ich fand es sehr schade, dass nicht alle Parteien vertreten waren, da habe ich das Gefühl, dass ich nicht alle Meinungen der Politiker mitbekommen habe.“

“ Ich fand Frau Ensslen sehr gut, weil sie am stärksten eine eigene Meinung vertreten hat und sich von den anderen Politikern deutlich unterschieden hat.“

„Ich fand des interessant zu erfahren, was die Politiker in unserem Bezirk vorhaben und dass Politik direkt für uns gemacht wird.“

„Die Politiker hatten alle sehr ähnliche Meinungen, dass fand ich aber gar nicht schlimm, ist doch gut, wenn nicht immer nur getritten wird. Umso wichtiger ist es dann doch aufzupassen, wo die feinen Unterschiede sind.“

Wichtig ist, dass sich die Schülerinnen und Schüler einen ersten Überblick darüber verschaffen konnten, was ihnen wichtig ist und welche Partei am besten zu ihnen passt.

Andreas Fischer (Koordinator Demokratieschwerpunkt)