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Fördern am Corvey

Fördern am Corvey

Lernförderung in Hamburg

In Hamburg erhalten Schülerinnen und Schüler unter dem Schlagwort „Fördern statt Wiederholen“ nach § 45 des Hamburgischen Schulgesetzes seit 2011 das Angebot auf ergänzende Lernförderung, wenn sie – dokumentiert durch das Halbjahres- oder Jahreszeugnis – das Lernziel in (mindestens) einem Unterrichtsfach nicht erreichen. Das bedeutet, dass Schüler:innen auch bei nicht-ausreichenden Leistungen in mehreren Fächern nicht mehr automatisch eine Klassenstufe wiederholen, sondern sie werden begleitend zum fortschreitenden Unterricht in einem Fach gefördert. Für diese kostenfreie Unterstützung schließen die Eltern eine Fördervereinbarung mit der Schule. Jede Schule entwickelt dazu ein eigenes Förderkonzept und organisiert die Kurse selbstständig. Das organisatorische Konzept des Corvey ist in der Abbildung „Drei-Säulen-Modell“ dargestellt.

Es läuft im Förderzentrum

Links am Fenster sitzt eine Gruppe von drei Schüler:innen aus Jahrgang 7 und tauscht sich unter Anleitung einer Lernassistenten über die nächsten Urlaubsziele aus, natürlich alles auf Englisch. Die Gruppe lässt sich nicht von den zwei Förderkursen Englisch 8 stören: Diese haben sich mitten im Raum für ein Spiel zusammengetan, bei dem man auf Englisch unterschiedliche Fragen beantworten muss. Und in der Ecke, dort, wo das Lehrerpult steht, wird ebenfalls Englisch gesprochen. Es geht um die Vokabeln für eine Arbeit, die am Freitag im Jahrgang 9 geschrieben werden muss. Es scheint Spaß zu machen. Eine Vokabel fehlt  – macht nichts! Eine kurze Frage in den Raum und schon kommt die richtige Antwort von einer der anderen Lernassistentinnen. Die Stimmung stimmt in U12.

Ebenso in U11, in dem drei Dreiergruppen aus jeweils einem Jahrgang miteinander Französisch lernen. Aus dem hinteren Teil des Raumes ist zu hören, wie eine Schülerin aus Jahrgang 10 die Passiv-Endungen bei der lateinischen Konjugation wiederholt. Der Latein-Lernassistent im Förderteam hilft mit Lerntipps. Auch hier: Die Stimmung stimmt.

Ähnlich entspannt geht es auch in zwei anderen Räumen zu. Der gesamte zweite Stock im Kreuzbau hat sich an diesem Mittwoch in der siebten Stunde in ein Förderzentrum verwandelt. Aktuell sind es 17 Oberstufenschüler:innen, die bereit stehen, wenn jünger Mitschüler:innen aus den Jahrgängen 6 bis 10 Unterstützung brauchen. Das Angebot deckt den Bedarf: Das Team unterstützt etwa 34 Schüler:innen aus der Sek I bei Fremdsprachen, in Mathematik oder in naturwissenschaftlichen Fächern wie Physik oder Chemie.

Im April 2024 kommt Nachwuchs aus dem jetzigen Jahrgang 10: In einem internen Lehrgang, bestehend aus fünf Modulen, bekommen die zukünftigen Lernassistent:innen das nötige Rüstzeug, um in den folgenden zwei Jahren als bezahlte Kraft im Team vom Förderzentrum mitzuarbeiten. Auch hier gilt: Die Stimmung stimmt!