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Im Dialog mit Bürgermeister Peter Tschentscher

Hamburg Deine Zukunft - Zusammenleben in der Stadt

Fast 350 Schüler*innen waren am Freitag, den 27.9.19, von unserem Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher eingeladen worden, um mit ihm unter dem Motto „Hamburg Deine Zukunft – Zusammenleben in der Stadt“ zu diskutieren und 12 Schüler*innen vom Corvey waren dabei.

Im Festsaal des Rathauses fand die Veranstaltung statt, moderiert vom Journalisten Michel Abdollahi. Alle Schüler*innen hatten ihre Fragen im Kopf und haben sich gemeldet, wenn man Glück hatte, kam man dran. Es waren aber leider viel zu viele Fragen, sodass nicht mal annähernd alle beantwortet werden konnten.

Drei Themenblöcke waren vorgegeben: Verkehr und Mobilität, Menschen und Miteinander und Klima. Das erste Thema war „Verkehr und Mobilität“: „Kann man den HVV kostenlos für Schüler machen?“, wollte ein Schüler wissen. Ja, sagte der Bürgermeister, theoretisch schon, aber man brauche eben auch viel Geld, um den öffentlichen Nahverkehr auszubauen. „Was halten Sie von E-Scootern?“, die nächste Frage. Herr Tschentscher sagte, er sei noch nie gefahren, er stelle es sich aber lustig vor, trotzdem seien E Scooter nicht geeignet um das Chaos auf den Straßen zu lindern, geschweige denn zur nachhaltigen Senkung des CO2-Ausstosses in Hamburg beizutragen. Die Idee, die Innenstadt autofrei zu machen, wird überall diskutiert, doch Herr Tschentscher erklärte uns, dass die Hamburger Innenstadt zu groß sei, um sie komplett autofrei zu gestalten, das gehe nur schrittweise und vertrage sich nur schwer mit dem notwendigen Durchgangsverkehr in der Stadt, der auch seine Berechtigung habe.

Das zweite große Thema war „Menschen und Miteinander“: „Gerade für Studenten gäbe es doch zu wenig bezahlbaren Wohnraum.“, sagte ein älterer Schüler, was die Stadt denn da machen wolle. Herr Tschentscher erzählte, dass jedes Jahr in Hamburg 10.000 neue Wohnungen gebaut werden würden, man der sehr großen Nachfrage nach Wohnraum aber leider trotzdem nicht hinterherkomme. Er selbst habe früher in einer WG gewohnt. Herr Tschentscher hat übrigens in Hamburg Medizin studiert und hat auch als Arzt gearbeitet, bevor er dann in die Politik ging.

Zum Thema Klima kam natürlich eine Frage zu Fridays for Future, was Herr Tschentscher denn davon halte. Es sei toll, was Schüler*innen mit dieser Aktion erreicht hätten, sagte er und nehme deren Anliegen sehr ernst. Es kam auch eine Frage zur Elbvertiefung, wie er denn dafür sein könnte, wo das doch so schlecht für die Umwelt sei. Herr Tschentscher erwiderte, er fände die Elbvertiefung eigentlich sogar klimafreundlich, weil die Transportwege dadurch sehr kurz seien. Und das Schiff ja schließlich das umweltfreundlichste Transportmittel sei. Sein Vergleich: 20.000 Container auf einem Schiff statt 20.000 Lastwagen hintereinander. Leider blieb für andere Fragen zum Klima, dem dritten großen Thema, dann nicht mehr so viel Zeit.

Insgesamt dauerte die Veranstaltung 2 Stunden. Es war ein interessanter Vormittag, Herr Tschentscher wirkte interessiert und hat sich für 60 Fragen Zeit genommen und sie ausführlich beantwortet. Später sagte er noch, wir könnten ihm gerne E-Mails schreiben, wenn uns noch etwas beschäftigt.  Dass sich der Hamburger Regierungschef für uns so viel Zeit genommen hat, ist wirklich toll, man fühlt sich ernstgenommen und merkt, wie groß das Interesse für Politik bei Jugendlichen ist, deshalb freuen wir uns sehr, dabei gewesen zu sein.

Rosalie (9d)