Wahlhelfer*innen im Einsatz am Corvey
„Wählen ist nicht nur ein Recht, sondern auch eine Verantwortung.“ Diesem Motto wurde eine Gruppe von Schüler*innen des Corvey-Gymnasiums im doppelten Sinne gerecht. Zum einen gaben sie bei der diesjährigen Bundestags- und Bürgerschaftswahl ihre Stimmen ab und zum anderen waren sie aber auch als Wahlhelfer*innen im Einsatz und halfen dabei, diese Wahlen überhaupt erst möglich zu machen.
Für beide Wahltermine richteten die Schüler*innen zusammen mit den Wahlbezirksleitungen Herrn Fischer (Koordinator für den Demokratieschwerpunkt am Corvey) und Herrn Schneehorst (ehemaliger Oberstufenkoordinator der Schule) ein schuleigenes Wahllokal ein, das Lokal 31706. Wenn Wahlen der Mittelpunkt sind, aus denen sich der Wille der Bürger*innen ergibt, dann gibt es wohl kaum eine bessere Möglichkeit, um zu verstehen, was Demokratie wirklich bedeutet. In einem Kurzprogramm wurden die Wahlhelfer*innen auf Ihren Einsatz vorbereitet.
Um als Wahlhelfer*innen bei der Bundestagswahl zum Einsatz zu kommen, muss man allerdings das Wahlalter von 18 Jahren bereits erreicht haben, was bei den wenigsten der Schüler*innen der Fall war. Deshalb hatte sich mit Bennet, Minu, Milla, Dominique, Nuno und Mina ein Team aus ehemaligen Corvey-Schüler*innen gefunden, die vorher bereits während ihrer Schulzeit als Wahlhelfer*innen zur Europawahl und zur Bezirkswahl in Hamburg zum Einsatz gekommen waren. Hierbei zeigt sich, wer einmal als Wahlhelfer*in im Einsatz war, wird häufig zum „Wiederholungstäter“ und tut es immer wieder. Zum Glück für die Demokratie, denn sie lebt von solchem ehrenamtlichen Engagement.
Zur Bürgerschaftswahl am zweiten März, kamen dann die Schüler*innen des Profils „Medien und Gesellschaft“ am Corvey zum Einsatz. Nach der pünktlichen Eröffnung des Wahllokals um 8 Uhr, nahmen Karla, Ella, Emily, Peer, Mats, Marcel, Johann und Paul (alle S2) geduldig und professionell ihre Aufgaben war: Die Wahlbenachrichtigungen der Wähler*innen überprüfen, die Stimmzettelhefte aushändigen, die Stimmenabgabe im Wahlregister zu vermerken und schließlich den Einwurf der Stimmzettel in die Wahlurne freizugeben.
Immer wieder gab es auch Wähler*innen, die im Wahllokal wählen wollten, aber in einem anderen Wahlkreis gemeldet waren, die ihre Wahlbescheinigungen vergessen hatten oder ihre Briefwahlunterlagen abgeben wollten. Aber auch solche Sonderfälle wurden mit Ruhe und Gewissenhaftigkeit jedes Mal geklärt. Dass das Wahlhelfer-Team durchgehend viel arbeiten musste und es ziemlich anstrengend war, ist dabei ein gutes Zeichen. Je mehr man als Wahlhelfer*in zu tun hat, desto höher ist die Wahlbeteiligung, ein gutes Zeichen für die Demokratie.
Ab 18 Uhr wurden nach Schließung des Wahllokals dann alle abgegebenen Stimmen ausgezählt. Die Auszählung fand öffentlich statt, das heißt, wer daran interessiert war, konnte als Bürger*in ins Wahllokal kommen und das Auszählen der Stimmen beobachten. Das war auch der Fall, ein Besucher saß eine halbe Stunde im Wahllokal und schaute sehr aufmerksam zu, wie das Wahlergebnis ermittelt wurde. Am Sonntagabend konnten nur die gelben Stimmzettelhefte ausgezählt und das Ergebnis der Wahldienststelle übermittelt werden. Am Montag wurde dann mit der Auszählung der roten Stimmzettelhefte fortgefahren. Das Auszählen aller Hefte an einem Abend wäre nicht möglich gewesen, ohne dabei eine Nachtschicht einlegen zu müssen.
Abschließend lässt sich festhalten, dass der Einsatz als Wahlhelfer*innen ein intensiver Blick hinter die Kulissen der deutschen Demokratie ermöglicht hat und man so hautnah erfahren konnte, wie wichtig es ist, seinem Willen eine Stimme zu geben.
Andreas Fischer (Koordination Demokratieschwerpunkt)