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„Jugend und Wirtschaft“ – Jordan schafft es in die Zeitung

Seit Anfang des Schuljahres 2017-18 nimmt das Profil „Medien und Gesellschaft“ nun schon an dem einjährigen Projekt „Jugend und Wirtschaft“ teil. In Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ), dem „Bundesverband deutscher Banken“ und dem „Institut zur Objektivierung der Lern- und Prüfungsverfahren“ (IZOP) arbeiten die Schülerinnen und Schüler als Journalisten für die Sparte „Jugend und Wirtschaft“ im Wirtschaftsteil der FAZ.

Die Schüler sollen Berichte über interessante, besondere und bedeutsame deutsche Unternehmen schreiben. Die Bedingungen dafür sind, dass in der FAZ zu dem entsprechen Unternehmen noch kein Artikel erschienen sein darf. Deshalb heißt es auch erst einmal, nach neuen Unternehmensideen recherchieren, das ist gar nicht so einfach. Zudem müssen Interviews, am besten mit den Geschäftsführern, geführt werden, um an Zahlen, Daten und Fakten aus erster Hand zu kommen. Zuletzt gilt es, aus allen Informationen einen informativen, spannenden und unterhaltsamen Artikel zu schreiben, ganz schön anspruchsvoll!

Doch damit nicht genug, an diesem Projekt nehmen deutschlandweit aus 13 Bundesländern mehr als 50 Schulen mit Ihren Klassen teil. „Jugend und Wirtschaft“ erscheint an jedem 1. Donnerstag eines Monats im Wirtschaftsteil der FAZ im Umfang von 4 Seiten, pro Jahr werden ca. 60 Schülerartikel veröffentlicht. Zusätzlich erscheinen Schülerartikel in der sog. „Kleinen Zeitung“, die 4x im Jahr herausgegeben wird. Die Konkurrenz ist also hoch und nur die besten Artikel schaffen es bis in den Wirtschaftsteil der FAZ oder in die Kleine Zeitung.

Jordan aus dem Profil“ Medien und Gesellschaft“ (S2) hat es nun mit seinem Artikel „Auf Facebook lässt man sich vieles gefallen“zum Verkauf von Likes im Internet, in die Ausgabe der FAZ vom 05.07.2018 geschafft! Den Artikel könnt Ihr im Folgenden lesen oder direkt in der digitalen Ausgabe im Anhang (Seite 4). Viel Spass beim Lesen!

Auf Facebook lässt man sich vieles gefallen

Fanmart vermittelt Privatpersonen und Unternehmen „Gefällt mir“-Angaben

Eine Facebook-Seite mit vielen Likes – die wollen Privatpersonen genauso gern haben wie Unternehmen. Laut Alexander Räss, dem Geschäftsführer der Red-E-Commerce UG in Magdeburg, die die Internetseite Fanmart.de betreibt, gibt es immer mehr private Nutzer, die ihre Facebook-Profile durch das Kaufen von Likes im Internet aufwerten. Auch Fanmart vermittelt auf Facebook „Gefällt mir“-Angaben. Kunden des Unternehmens sind zu jeweils 50 Prozent Privatleute und Unternehmen. Die Branchen, aus denen die Unternehmen stammen, sind breit gefächert. Sie reichten „vom Bäcker nebenan bis zum Anwalt“, sagt Räss.

Mit Hilfe von Fanmart.de kann man sein Facebook-Profil mit Likes schmücken. Es gibt sie in mehreren Paketen zu kaufen. 0,089 Euro bezahlt man für einen Fan, sofern man diese im Tausenderpack kauft. Macht 89 Euro für 1000 „Gefällt mir“-Angaben. Mit fünfzig Likes für 7,50 Euro kann man auch kleiner anfangen. Insgesamt hat Fanmart bisher rund 10 Millionen Likes auf etwa 38000 Facebook-Seiten vermittelt. Künftig weitet man das Angebot auf Instagram aus. Youtube hat man schon im Programm; der Schwerpunkt liegt laut Räss aber weiterhin auf Facebook.

„Es gibt andere Anbieter, aber es ist nicht so, dass die uns das Leben schwermachen“, sagt Räss. Bei Fanmart könne man die erworbenen „Gefällt mir“-Angaben modifizieren und personalisieren. Dies reicht von der Angabe einer Postleitzahl, von der die Likes kommen sollen, bis hin zum Geschlecht und Alter der Person, von der die Likes stammen. „Das bieten nicht so viele derzeit an“, sagt Räss.

Die Likes kommen meistens von Leuten, die sich ein bisschen Taschengeld dazuverdienen wollen, zum Beispiel von Schülern und Studenten. Sie werden auf einer anderen Internetseite angeworben. Dort registrieren sie sich mit ihrem privaten Facebook-Profil, und es wird geprüft, ob die Nutzer ihr echtes Profil verwenden, zum Beispiel anhand von Profilbild und der Zahl von Freunden. So wird gewährleistet, dass die Fanmart-Kunden keine inaktiven Nutzer auf ihrer Facebook-Seite haben.

Dann erhalten die Nutzer die mit einem „Gefällt mir“ zu markierenden Seiten. Für jeden Like bekommen sie Punkte gutgeschrieben, die sie sich hinterher ausbezahlen lassen können. Wenn der Nutzer seine Likes wieder löscht, bekommt er auch keine Auszahlung. „Darüber können wir garantieren, dass diese Likes vorhanden bleiben“, erklärt Räss. Richtig viel Geld lässt sich mit dem Verteilen von Likes jedoch nicht verdienen. Es handele sich um einen Bereich von 2 bis 6 Cent je Like, sagt Räss. Fanmart erzielte im vergangenen Jahr mit zwei Mitarbeitern einen Umsatz von 180000 Euro. Seitdem man 2012 ins Internet gegangen ist, sind die Umsatzzahlen nur wenig gestiegen. „Es dauert immer ein bisschen, bis die Kunden Vertrauen in die Seite haben.“

Die Datenschutzprobleme rund um Facebook beeinträchtigten das Geschäft kaum, sagt Räss. Die Kunden würden zwar „öfter mal genauer nachfragen“, aber deutlich weniger Käufer gebe es nicht; dafür sei „Facebook einfach zu mächtig“. Keine Bedenken hat Räss damit, dass die Likes gar nicht von richtigen Fans kommen. Da es sich um echte Profile von aktiven Nutzern handele, seien die Likes kein „Fake“. Die Nutzer könnten sich die Seiten selbst aussuchen; und niemand like etwas, was ihm nicht wirklich gefalle, meint Räss.

Jordan

Gymnasium Corveystrasse, Hamburg