„Jugend und Wirtschaft“ – Maya schafft es in die Zeitung
Seit Anfang des Schuljahres 2020/2021 nimmt das Profil „Medien und Gesellschaft“ nun schon zum vierten Mal an dem einjährigen Projekt „Jugend und Wirtschaft“ teil. In Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ), dem „Bundesverband deutscher Banken“ und dem „Institut zur Objektivierung der Lern- und Prüfungsverfahren“ (IZOP) arbeiten die Schüler*innen als Journalisten für die Sparte „Jugend und Wirtschaft“ im Wirtschaftsteil der FAZ.
Die Schüler*innen sollen Berichte über interessante, besondere und bedeutsame deutsche Unternehmen schreiben. Die Bedingungen dafür sind, dass in der FAZ zu dem entsprechen Unternehmen noch kein Artikel erschienen sein darf. Deshalb heißt es auch erst einmal, nach neuen Unternehmensideen recherchieren, das ist gar nicht so einfach. Zudem müssen Interviews, am besten mit den Geschäftsführern*innen, geführt werden, um an Zahlen, Daten und Fakten aus erster Hand zu kommen. Zuletzt gilt es, aus allen Informationen einen informativen, spannenden und unterhaltsamen Artikel zu schreiben, ganz schön anspruchsvoll!
Doch damit nicht genug, an diesem Projekt nehmen deutschlandweit aus 13 Bundesländern mehr als 50 Schulen mit Ihren Klassen teil. „Jugend und Wirtschaft“ erscheint an jedem 1. Donnerstag eines Monats im Wirtschaftsteil der FAZ im Umfang von 4 Seiten, pro Jahr werden ca. 60 Schülerartikel veröffentlicht. Die Konkurrenz ist also hoch und nur die besten Artikel schaffen es bis in den Wirtschaftsteil der FAZ.
Maya aus dem Profil“ Medien und Gesellschaft“ (S3) hat es nun mit ihrem Artikel „Unser Klima wirft das Handtuch“ mit dem Thema „ressourcenpositiver Mode“ in die Ausgabe der FAZ vom 05.08.2021 geschafft! Für Maya’s Artikel wurde von der FAZ zusätzlich eine eigene Karikatur angefertigt. Den Artikel könnt Ihr im Folgenden lesen oder direkt in der digitalen Ausgabe im Anhang. Viel Spass beim Lesen.
Andreas Fischer (Profilleitung „Medien und Gesellschaft“)
Unser Klima wirft das Handtuch
Die ressourcenpositive Marke Kushel stellt aus Holzfasern weiche Textilien her
Die Marke Kushel ist nach eigenen Angaben die erste klima- und ressourcenpositive Textilmarke der Welt. Ins Leben gerufen haben sie Mattias Weser, Jim und John Tichatschek. „Wir wollen unserem Planeten Ressourcen zurückgeben und mehr CO2 binden, als im Beschaffungsprozess verbraucht wird“, erklärt Jim Tichatschek. Damit liegen sie im Trend. Das Thema Nachhaltigkeit kommt immer mehr in der Textil- und Modebranche an. Die drei Hamburger sind auch an der Rucksack-Marke Ethnotek und dem Schuhunternehmen N’go beteiligt. Alle drei Marken gehören zur Gustavo Trading GmbH & Co. KG.
Seit dem Jahr 2018 produziert man Handtücher, im zweiten Jahr kamen Bademäntel hinzu, später dann Decken. Bevor ein Produkt hergestellt wird, wird über Crowdfounding eine Idee den Interessenten erst einmal vorgestellt, um zu schauen, welche Farben und Größen wirklich nachgefragt werden. Die Produkte bestehen aus Bio-Baumwolle und Buchenholz-Fasern (Tencel Modal). Die Kombination mache die Handtücher weicher, und sie könnten mehr Wasser aufnehmen. Die Holzfaser absorbiert bis zu 50 Prozent mehr. Im Vergleich zu konventioneller Baumwolle werde mindestens 90 Prozent weniger Trinkwasser benötigt, und es wird 50 Prozent weniger CO2 emittiert.
Die Bio-Baumwolle stammt von einer Hochebene in Singida, Tansania. Auf der Plantage wird auf künstliche Bewässerung verzichtet. Die Holzfasern werden in der österreichischen Firma Lenzing hergestellt. Das Holz ist entweder PEFC- oder FSC-zertifiziert. Auch wenn in der Produktion der Modal-Fasern nicht ganz auf Chemikalien verzichtet werden kann, wird auf eine umweltschonende Herstellung geachtet.
In dem sogenannten Eco-Softtechnologie-Prozess werden die Bäume „geschreddert und über ein Chemikalienbad in eine flüssige Form gebracht und dann mit Luftdruck durch eine Düse geschossen, und daraus entsteht dann eine ganz gleichmäßige Faser“, erklärt Jim Tichatschek. Hanf und Leinen seien auch tolle Materialien. „Aber die werden von der Haptik her niemals so perfekt wie eine Faser, die maschinell durch eine Düse geschossen wurde“, sagt er.
Wodurch wird Kushel klimapositiv? Zum einen kompensiere man, in Zusammenarbeit mit der Klimapatenschaft GmbH, die Emissionen und den Wasserverbrauch. „Und damit der Umwelt auch wirklich mehr zurückgegeben wird, als wir verbrauchen, pflanzen wir zwei Bäume für jedes produzierte Produkt“ erklärt Tichatschek. „Wir haben bis jetzt 200 000 Bäume gepflanzt, das heißt, wir haben etwa 100 000 Produkte hergestellt. Und wir sind im Augenblick bei rund 50 000 Euro Umsatz im Monat.“ Ein Handtuch kostet rund 50 Euro und eine Decke 130 Euro. „Es sind doch eher Frauen, die den Handtuchkauf beschließen“, berichtet Tichatschek. Die Zielgruppe des Unternehmens mit vier Festangestellten in Hamburg sind vor allem Frauen zwischen 24 und 35 Jahren, die sich für eine nachhaltige Lebensweise interessieren.
Die Produkte sollen auch ein Lifestyle- Accessoire sein. Eine der neuen Decken und die dazu passenden Kissen haben die „Low Bros“, die „Post-Graffiti-Artists“ Christoph und Florin Schmidt, designt: Ein schlafender Hund mit Sonnenbrille liegt unter einem aufgehängten Tuch. Über ihm Palmen vor einer untergehenden Sonne. Im Vordergrund eine Getränkedose mit der Aufschrift „Spirit“ und dem Yin-Yang-Symbol.
Maya, Gymnasium Corveystraße (S3)