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„Jugend und Wirtschaft“ – Emma schafft es in die Zeitung

Seit Anfang des Schuljahres 2022/2023 nimmt das Profil „Medien und Gesellschaft“ nun schon zum sechsten Mal an dem einjährigen Projekt „Jugend und Wirtschaft“ teil. In Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ), dem „Bundesverband deutscher Banken“ und dem „Institut zur Objektivierung der Lern- und Prüfungsverfahren“ (IZOP) arbeiten die Schüler*innen als Journalisten für die Sparte „Jugend und Wirtschaft“ im Wirtschaftsteil der FAZ.

Die Schüler*innen sollen Berichte über interessante, besondere und bedeutsame deutsche Unternehmen schreiben. Die Bedingungen dafür sind, dass in der FAZ zu dem jeweiligen Unternehmen noch kein Artikel erschienen sein darf. Deshalb heißt es auch erst einmal, nach neuen Unternehmensideen recherchieren, dass ist gar nicht so einfach. Zudem müssen Interviews, am besten mit der Geschäftsleitung, geführt werden, um an Zahlen, Daten und Fakten aus erster Hand zu kommen. Zuletzt gilt es, aus allen Informationen einen informativen, spannenden und unterhaltsamen Artikel zu schreiben, ganz schön anspruchsvoll!

Doch damit nicht genug, an diesem Projekt nehmen deutschlandweit aus 13 Bundesländern mehr als 50 Schulen mit Ihren Klassen teil. „Jugend und Wirtschaft“ erscheint an jedem 1. Donnerstag eines Monats im Wirtschaftsteil der FAZ im Umfang von 4 Seiten, pro Jahr werden ca. 60 Schülerartikel veröffentlicht. Die Konkurrenz ist also hoch und nur die besten Artikel schaffen es bis in den Wirtschaftsteil der FAZ.

Emma P. aus dem Profil“ Medien und Gesellschaft“ (S2) hat es mit Ihrem Artikel „Das ist alles andere als eine brotlose Kunst“ zum Thema „Bäckerei mal anders“ in die Juni-Ausgabe geschafft. Den Artikel könnt Ihr im Folgenden lesen, viel Spaß dabei!

Andreas Fischer (Profilleitung „Medien und Gesellschaft“)

Das ist alles andere als eine brotlose Kunst – Brot wird zu Hause und auf Vorbestellung produziert

Selbst gebackenes Brot aus dem „eigenen Wohnzimmer“ – das bietet die Brotnomaden GmbH von Christina Weiß und Lutz Geißler an. Sie nennen sich „Brotkumpels“. das Besondere: sie backen und verkaufen ihre Waren in ihrem Haus im Hamburger Stadtteil Sasel. 2022 wurden sie in einer Umfrage des Gourmetmagazins „Falstaff“ zur beliebtesten Bäckerei Hamburgs gewählt.

Kennengelernt haben sich die beiden 2016 in einem Back-Kurs von Geißler. Zunächst backten sie nur nebenberuflich, doch „der Teig musste irgendwo hin“, wie Geißler sagt. Allerdings benötigten sie einen Meistertitel für ihre Bäckerei. 2020 schloss Weiß die Meisterschule ab. Neben Produkten wie dem Hamburger Feinbrot, Baguette und Toastbrot gibt es auch Saisongebäcke wie Stollen. Am beliebtesten sind Ciabatta und der Schweizer Klassiker Bürli. Unter den Gebäcken stehen die Franzbrötchen jedoch an erster Stelle.

Für die beiden besteht ein gutes Brot nur aus naturbelassenen Zutaten. Zudem sollte es Zeit zum reifen haben und ohne Belag gut schmecken. Die Hauptzutaten seien „Mehl, Wasser, Salz und Zeit“. Das Mehl bekommen sie von der Mühle „Gut Rosenkrantz“ aus Neumünster, die die einzige Biomühle in Norddeutschland sei.

Gebacken und verkauft wird zweimal in der Woche. Die Brote können nur auf Vorbestellung abgeholt werden. Am Backtag verkaufen sie rund 220 Brote und 400 Gebäckstücke. Es kämen Familien, junge Erwachsene und Senioren aus dem Altersheim. Sie alle stellen sich geduldig in die lange Schlange, die sich vor dem Verkauf bildet.

Die Preise liegen zwischen 6 und 10 Euro je Brot oder Gebäck. Das Roggenbrot ist mit 6,50 Euro je Kilogramm am günstigsten. Je kleiner das Brot ist, desto teurer ist es, da mehr Arbeit benötigt wird. „Natürlich ist es teurer als ein Brot aus dem Supermarkt, aber dafür ist es ohne Belag genießbar“, sagt Geißler. Wer es günstiger anbiete, der betrüge sich selbst, glauben Geißler und Weiß.

Die Beiden haben ihre Bäckerei Ende März 2022 eröffnet, Werbung haben sie nie gemacht. An keinem Tag sind sie bisher auf ihrem Brot sitzen geblieben. Herumgesprochen hat sich die Bäckerei anfangs durch eine Gruppe auf Whatsapp, die aus Freunden und Bekannten bestand. 2022 haben die Beiden nur etwa alle zwei bis drei Wochen an zwei Tagen in der Woche gebacken. Das waren ungefähr 35 bis 40 Backtage im Jahr. Der Jahresumsatz lag bei rund 70.000 Euro. Je Backtag benötigen sie einen Tag für die Vorbereitung. Sie bieten auch Backkurse an. Die Onlinekurse von vier Stunden kosten 150 Euro. Die Präsenzkurse für zwei bis zehn Personen finden meistens in Österreich auf einer Alm statt. Sie dauern fünf Tage; es wird gebacken, was sich die Teilnehmer wünschen. Inklusive Unterkunft und Verpflegung kostet der Kurs 2.400 Euro je Teilnehmer. Die Kurse gibt es seit zwölf Jahren, sie waren bisher immer aus[1]gebucht. Geißler hat auch Brotbackbücher geschrieben, von denen einige zu den „Spiegel“-Bestsellern zählen.

Teil des Konzeptes ist, dass die Beiden die einzigen Mitarbeiter sind. sie haben die Bäckerei auch eröffnet, um Spaß zu haben. „Man könnte größer werden, aber wir wollen es nicht, da das der Brotqualität schadet“, sagt Geißler.

Emma P. (S2, Profil Medien und Gesellschaft)