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Die 10c zu Besuch im KZ Neuengamme

In Verbindung mit dem inhaltlichen Schwerpunkt des Themas „Nationalsozialismus in Deutschland“ war die 10c am 08.02. zu Besuch in der Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers Neuengamme. Hier sind die Eindrücke mehrerer Schülerinnen und Schüler zu ihrem Besuch im Lager zu lesen:

„Besonders in Gedanken ist mir beim Besuch im Arbeitslager der Moment geblieben, als wir die Gedenkstätte gesehen haben. Es hat mich sehr schockiert und erst da habe ich das enorme Ausmaß der Opfer richtig wahrgenommen. Wir haben zwar ständig eine gewisse Zahl der Toten gehört, aber dann in einem Raum zu stehen (Halle des Gedenkens), wo alle Namen wo alle Namen der Opfer aufgelistet waren, war ein besonderer Moment. Man konnte an den hier hinterlegten Gegenständen und Bildern sehen, wie persönlich und emotional die Bindung zwischen den Angehörigen und den Opfern ist. Ich nehme aus diesem Besuch die Gewissheit mit, dass die Opfer dieses schrecklichen Vorfalls niemals in Vergessenheit geraten werden und hier einen sicheren Platz haben, an dem sie immer geehrt werden.“

„Durch den Besuch hat man nochmal ein viel besseres Bild von dieser schlimmen Zeit bekommen, da man nicht nur einen Text darüber gelesen hat, sondern wirklich dort war und sich alles, z. B. durch die erhaltenen Gebäude, viel besser vorstellen und in diesen Schrecken hineinversetzen konnte. Außerdem konnte man durch die vielen verschiedenen Biografien wirklich Menschenleben hinter dieser großen Zahl von Opfern sehen. Mich hat es auch beeindruckt, dass so viele Menschen aus so verschiedenen Gründen inhaftiert wurden und habe das Markierungssystem der Häftlinge dazugelernt. Was auch in meinen Gedanken geblieben ist, ist die Halle des Gedenkens, wo wir zum Schluss waren. Natürlich war einem bekannt, wie viele Opfer es hier gab, aber trotzdem konnte man es sich nicht richtig vorstellen, weil die Zahlen einfach so groß waren. Durch die Halle des Gedenkens, auch wenn es im Verhältnis zur Gesamtzahl der Opfer des Holocaust nur ein kleiner Teil war, wurde einem diese Zahl wirklich bewusst, da es eben nicht nur Zahlen waren, sondern Namen und Charaktere.“

„Es war für mich schon sehr überwältigend, nur den Appellhof zu betreten. Das Gefühl an einem Ort zu sein, wo in etwa 43.000 Menschen ihren Tod gefunden haben, hat mich schon mitgenommen. Ich war auch durch die schiere Größe des KZ beeindruckt, aber im negativen Sinne. Die gesamte Führung hindurch war ich mit Ehrfurcht erfüllt, ähnlich wie wenn ich einen Friedhof besuche, nur stärker. Ich wollte für die Opfer Respekt zeigen und habe das auch versucht. Es war oft schwer, sich das Leid der Häftlinge vorzustellen. Es hat mich auch traurig gemacht, zu sehen, wie widerlich durchgeplant und organisiert dieses Verbrechen war. Das Menschen zu solchen Dingen fähig sind, hat mir der Besuch deutlich ins Gedächtnis gerufen.“

Andreas Fischer