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Green Corvey – Das Schulergebnis der Juniorwahl 2017

Beinahe eine Million SchülerInnen aus 3490 Schulen in ganz Deutschland konnten ihre Stimme bei der Juniorwahl 2017 abgeben und das Corvey war natürlich auch dabei. In der Woche der Bundestagswahl organisierten die SchülerInnen des Profils „Medien und Gesellschaft“ S3 an unserer Schule die diesjährigen Juniorwahlen. Alle SchülerInnen ab Jahrgang 8 konnten im Rahmen des Politikunterrichts ihre politische Stimme abgeben. Durch die simulierte Wahl können sich die SchülerInnen mit Spaß auf die zukünftigen Bundestagswahlen vorbereiten. Es wurden Wählerverzeichnisse erstellt, Wahlbenachrichtigungen verschickt, die Wahlhelfer aus dem Kurs besuchten alle teilnehmenden Lerngruppen mit Wahlurne, Stimmzetteln und Wahlkabine. Ein Akt, der sich gelohnt hat!

Was denkt Monya aus dem Profil „Medien und Gesellschaft“ (S3) über die Wahlergebnisse?

„Corvey – Nur mit Grün.“

Die Bundestagswahl und die Juniorwahl liegen nun offiziell hinter uns und es wird Zeit, die Wahlergebnisse einmal genauer zu betrachten.

Zu Beginn erst einmal die Ergebnisse der Bundestagswahl: Die CDU/CSU landet auf Platz eins und die SPD auf dem zweiten Platz, das war zu erwarten. Aber beide Parteien haben kräftig an Stimmen verloren, liegen aber mit 33,0% und 20,5% immer noch klar vorn. Überraschend und zwar im negativen Sinn war die AfD auf dem dritten Platz, die mit ihren 12,6% der klare Gewinner der Wahl war und den Rest der etablierten Parteien hinter sich gelassen hat. Die FDP gilt mit starken 10,7% als einer der großen Gewinner und sieht den Bundestag nach 4 Jahren endlich wieder von Innen. DIE LINKE hat ihr Ziel vom dritten Platz hinter den Volksparteien zwar klar verfehlt, aber mit ihrem Ergebnis von 9,2% konnten sie immerhin 0,6% an Stimmen hinzugewinnen. Die Grünen, die mit ihren 8,9% das Schlusslicht im Bundestag bilden, gelten jedoch als heimliche Gewinner. Mit der SPD in der Opposition bleiben nicht viele Koalitionsmöglichkeiten, eine Jamaika-Koalition aus CDU/CSU, der FDP und den Grünen ist in greifbarer Nähe. Politisch bedeutet das Wahlergebnis insgesamt ein Abdriften nach rechts.

Aber ist der Rechtsruck auch bei den Juniorwahlen so stark gewesen? Ganz klar nein! Denn die AfD liegt bei den Juniorwahlen bundesweit mit 6% auf dem letzten Platz. Platz eins und zwei gehört auch nach Meinung der über 900.000 teilnehmenden SchülerInnen der Union (27,0%) und der SPD (19,3%). Der dritte Platz geht bei den Jugendlichen an die Grünen mit 17,9%, mit deutlichem Vorsprung vor der FDP und der Linken. Die Grünen sind bei den Jüngeren insgesamt sehr stark, ein Trend der sich in den Ergebnissen so gut wie aller an der Juniorwahl beteiligten Bundesländer wiederspiegelt. Die Protestwähler haben sich eher für „sonstige“ Parteien als für die AfD entschieden und so liegen die „Sonstigen“ zusammengerechnet noch vor der FDP und der Linken. Prozentual steht die jüngere Generation nicht allzu überzeugt hinter den Volksparteien, denn die, wie auch bei der Bundestagswahl, liegen zwar vorne aber im Fall der Juniorwahl würde noch nicht einmal eine große Koalition für die Regierungsmehrheit reichen. Die politische Ausrichtung der jugendlichen Wähler ist recht ausgeglichen.

Doch wie sieht es eigentlich laut der Juniorwahl in Hamburg aus? Hamburger Schüler scheinen keine Freunde der AfD zu sein, denn Hamburg ist eines der wenigen Bundesländer, in der die AfD es nicht über die 5%-Hürde geschafft hat. Bei den jungen Hamburgern ist die SPD auf Platz ein, allerdings ist die CDU mit weniger als einem Prozentpunkt knapp dahinter. Wie auch schon bei den bundesweiten Ergebnissen haben die Grünen „Bronze“ ergattert und können ein starkes Ergebnis vorzeigen. Überraschenderweise liegen noch deutlich vor der Linken und der FDP, die das Schlusslicht bildet, die „sonstigen Parteien“. Ob das wohl etwas mit dem Wahl-O-Mat zu tun hat, der sehr häufig die kleineren, unkonventionellen Parteien zur Wahl vorschlägt? Eines steht fest: Bei den Hamburger Schülern gibt es einen klaren Trend gegen rechts, auch bei den Schülern des Corveys, wie die Ergebnisse der Schule zeigen.

Schaut man am Corvey auf das Ergebnis der Erststimmen, stellt man fest, dass die AfD mit 0,9% keine Chance gegen den Rest der Parteien hatte. Den Wahlkreis in Eimsbüttel hat dem Corveyergebnis nach Niels Annen von der SPD gewonnen, in einem knappen Rennen lag Anna Gallina von den Grünen aber mit nur 0,6% hinter ihm. Den Sieger trennten letztlich nur zwei Stimmen von seiner Konkurrentin. Ein Ergebnis, das wieder einmal zeigt, wie beliebt die Grünen bei der jüngeren Bevölkerung zu sein scheinen. Die CDU liegt mit 18,4% nur auf dem dritten Platz, gefolgt von den Linken mit 11,5% und der FDP mit 9,3%. Das Zweitstimmergebnis unserer Schule ist überraschend und eindeutig zugleich. 32,5% der Schüler sehen die Grünen an der Spitze, ein Ergebnis das dem einer Volkspartei gleicht und SPD und CDU in den Schatten stellt. Aus dem Ergebnis wird der Unterschied zwischen den Interessen und Prioritäten von Jugendlichen und Erwachsenen besonders deutlich, denn von so einem Ergebnis können die Grünen bei Bundestagswahlen bislang nur träumen. Auf Platz zwei liegt nach dem Willen der Corvey-Schüler die CDU, gefolgt von der SPD mit 15,8%. Ein unübliches Ergebnis, wenn man bedenkt, dass üblicherweise in Hamburg die SPD am stärksten abschneidet. Platz vier geht mit 13,0% an die Linke, die FDP folgt mit 11,8%. Noch vor der AfD liegen DIE PARTEI, die Tierschutzpartei und die V-Partei.

Zusammengefasst: Das Corvey ist klar links und die Grünen scheinen an unserer Schule sehr beliebt zu sein. Die Spaßwählerschaft ist sehr gering und die Wahl wurde offensichtlich ernstgenommen, was erfreulich für uns, das Profil „Medien und Gesellschaft“ ist, denn wir haben die Juniorwahl an unserer Schule durchgeführt. Das Corvey ist mehrheitlich grün. Sollte man vielleicht öfters an die Klima- und Umwelt-AG erinnern?

Im Anhang findet Ihr die Ergebnisse der Juniorwahl auf Bundesebene, aus Hamburg und von unserer Schule.