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Foto: Andreas Fischer

Europatag am Corvey

Im Gespräch mit Staatsrat Wolfgang Schmidt

Am 02.05.2016 nahm das Corvey am bundesweit organisierten EU-Projekttag in Hamburg teil. An diesem Tag besuchten Senatoren, Staatsräte, Bürgerschaftsabgeordnete, EU-Parlamentarier und EU-Beamte zahlreiche Schulen in Hamburg und Deutschland, um mit Ihnen über die aktuelle Europapolitik zu diskutieren.

Am Corvey war der Staatsrat Wolfgang Schmidt, Bevollmächtigter des Senats bei der Europäischen Union, zu Gast und beantwortete die Fragen der Schüler aus dem 10. Jahrgang und der Oberstufe zu drängenden Herausforderungen, denen sich die EU gerade stellen muss.

Worüber wurde eigentlich diskutiert?

Im Mittelpunkt der Diskussionsrunde standen die Themen der Flüchtlingskrise und der Terrorismusgefahr durch Migration.

Erfolgt durch den Abschluss des EU-Türkei-Paktes eine Asylpolitik auf Kosten der Menschenrechte?

Verschärft sich die Terrorgefahr in Deutschland durch die Flüchtlingsströme über die Türkei und die Balkanroute?

Welche Strategien verfolgt die EU zur Beseitigung von Fluchtursachen?

Rücken die EU-Staaten in Zeiten der Krise enger zusammen oder muss sich die Gemeinschaft den nationalen Interessen einzelner Staaten beugen?

Diese und viele weitere Fragen wurden von Herrn Schmidt ausführlich beantwortet.

Eindrücke der Schüler/innen zur Veranstaltung

„Ich fand die Aussagen zu der Software interessant, die für die Flüchtlingsaufnahme benutzt wird, was die EU uns überhaupt bringt und dass Herr Schmidt davon überzeugt ist, dass die EU in nächster Zeit nicht zerfällt.“

„Verunsichert hat mich, dass Länder wie Italien als ursprüngliches Einreiseland viele Flüchtlinge nicht registrieren, sondern sie mit Geld für die Weiterfahrt nach Deutschland austatten. Ich dachte, die EU-Staaten würden sich bei Problemen unterstützen.“

„Überzeugend fand ich den John-Wayne-Vergleich aus Westernfilmen, dass es bei einem Duell immer nur einen Gewinner und einen Verlierer gibt. Herr Schmidt hat deutlich gemacht, dass Kompromisse in der Politik notwendig sind und ohne diese keine vernünftige Politik geführt werden kann.“

„Ich bin nicht der Meinung von Herrn Schmidt, dass die Türkei derzeit die Chance erhalten sollte, der EU beizutreten. Solange der türkische Präsident Erdogan Grundrechte missachtet und immer mehr Macht an sich reißt, sollte die Türkei nicht beitreten.“

„Ich habe von der Veranstaltung mitgenommen, dass man in der Politik oft nicht bekommt, was man eigentlich möchte, sondern häufig Kompromisse schließen muss. Und dass man außerdem oft mit Personen verhandeln muss, mit denen man sich normalerweise nicht treffen möchte, wie Assad oder Putin.“

Artikel zur Veranstaltung aus dem Niendorfer Wochenblatt

Leitung-Demokratie-AG: Andreas Fischer