Top
Das Profil "Medien und Gesellschaft" im Volksparkstadion, Foto: Andreas Fischer

Das MuG-Profil im HSV-Klassenzimmer

Das Corvey zu Gast im Volksparkstadion

Das Profil „Medien und Gesellschaft“ besuchte am 03.07. einen von der Stiftung „Hamburger Weg“ veranstalteten Workshop im Volksparkstadion zum Thema „Wirtschaftsfaktor HSV“.

Wusstet Ihr schon, dass der HSV im Jahr 140 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet? Dabei gehen rund 20% der Einnahmen auf den Verkauf von Tickets zurück. Ungefähr 1 Million Zuschauer besuchen jährlich die Spiele des HSV, dass sind im Durchschnitt 57.000 Zuschauer pro Spiel. Die Ticketpreise schwanken in Abhängigkeit von der Attraktivität des Gegners und können pro Karte bis zu 97 Euro kosten.

Welche Bedeutung der HSV zusätzlich für die Wirtschaft der Stadt hat, wird deutlich, wenn man sich verdeutlicht, dass die Touristen, die wegen des HSV nach Hamburg kommen, jährlich zusätzlich 90 Millionen Euro in der Stadt ausgeben, z. B. für Unterkünfte, Gastronomie, Sightseeing und den Einzelhandel.

Insgesamt sind beim HSV 200 Personen festangestellt. Dass hört sich zunächst wenig an, jedoch werden pro Spiel über Dienstleister zusätzlich 2.000 Mitarbeiter eingestellt, die für Sicherheit, Catering oder die Reinigung sorgen. Die 1. und 2. Bundesliga sorgen zusammen für 50.000 Arbeitsplätze, davon 17.000 direkt bei den Vereinen.

Der Großteil der Einnahmen, etwa 30%, erfolgen über TV- und Mediengelder, die durch die DFL an die Bundesligisten vermarktet werden. Dabei ist die Höhe der Gelder abhängig von den Tabellenplätzen der letzten 5 Jahre. Da der HSV innerhalb der letzten 4 Jahre dreimal einen Relegationsplatz belegt hat, kann er bei der Vergabe der Mediengelder nur über vergleichsweise geringe Einnahmen verfügen. Durch Spiele in den internationalen Wettbewerben könnte der Verein durch die Übertragungsrechte der UEFA eine Menge zusätzlicher Einnahmen gewinnen. Aber davon kann der HSV zum jetzigen Zeitpunkt wohl nur träumen.

Realität ist, dass der HSV ein Wahrzeichen Hamburgs und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt ist, dennoch mussten wir feststellen, dass der Hamburger Sportverein deutlich hinter seinen sportlichen und wirtschaftlichen Zielen zurückbleibt, denn letztlich decken die Einnahmen nicht die Ausgaben. Wirtschaften will gelernt sein, dass gilt auch für den HSV!